Nummer 2

Donnerstag, 31. März 2016

Dein Bruder war in der Klasse von Nummer 1. Auf irgendeiner Party lernten wir uns kennen. DU sahst aus wie eine Inkarnation von Kurt Cobain, manchmal glaube ich du bist sie vielleicht auch.
Ich weiß nicht mehr warum ich euch zu Hause besuchte...(maybe LAN-Party?). Ich hatte das knappeste bauch- und rückenfreie Top an, das ich finden konnte und eine knallenge Hüftjeans aus der mein Tanga schaute (die 90er...modische Sünde!). Es war die Zeit von Dawsons Creek, das erste Coldplay Album war draußen und der Sommer war heiß. Wir waren 16. Du und eine Clique standen vor dem Haus und rauchten. Meine Güte wart ihr alle cool. Ihr saht alle aus als wärt ihr gerade einer krassen Grunge Band entsprungen und eure Namen klangen für mich ungefähr so: Fritz, Franz, Ferdinand und Karl ;) Ich wusste gar nicht vor lauter langen Haaren wohin mit meinen Hormonen.
Ich merkte ziemlich schnell, dass du auf mich stehst. Und auch ohne euch bei euren Bandproben anzuschmachten, mit euch wie wild durch Hecken zu springen (ja, Jackass war gerade in aller Munde) war klar, dass wir beide was starten würden.
Ich war deine erste Freundin und fühlte mich manchmal eher wie der Kerl in unserer Beziehung. Wie oft habe ich versucht dich rumzukriegen... und du wolltest nicht (ein Rätsel für mich bis heute) :D
Ich zwang dich meine Eltern kennen zu lernen (das tut mir bis heute leid!) Wie oft haben sie danach an mich interveniert mich von dir zu trennen. Zu der Zeit hatten sie leider auch noch einen enormen Einfluss auf mich. Es folgte Trennung - Zusammenkommen - Trennung - Zusammenkommen.
Ich erinnere mich gerade, dein Bruder hatte irgendwann seine eigene Wohnung, und ich gab ihm Geld zum einkaufen, damit er uns alleine ließ.
Du warst meine erste Mary Jane, meine erste katholische Messe, mein erster großer Kampf gegen meine Eltern und die Manifestierung meines Haarfetisch. Du warst das heißeste was mir bis dahin begegnet war. Und du warst total unfähig dich in die Gesellschaft einzugliedern, warst faul, lebtest in den Tag hinein und ich glaube du hast es bis heute nicht geschafft, das alles zu ändern. Ich glaube einmal umso mehr, Kurt?!


Manchmal habe ich mir gewünscht wir hätten uns etwas später kennengelernt und nicht versucht dieses "normale" Ding einer Beziehung zu leben. Aber wir waren zu jung und wussten nicht mal wer wir selber sind. Ich denke wahnsinnig gerne an unsere Zeit, sie war so intensiv und tiefgreifend...und 12... (denkst du auch manchmal dran?)

2004 - auf dem Weg zu dir

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