Und am Ende bin ich nur ein Mädchen das vor dir steht und dich bittet es zu lieben.

Samstag, 18. Juni 2016

Leicht zu haben, nymphomanisch,  maneater.  Das ist was die Leute über mich sagen.
Du weißt es besser,  denke ich. Doch ist es so? Ich suche was ganz besonderes, hast du gesagt.  Genau so ist es, denke ich. Gar nichts, außer die ganz ganz große Liebe,  kommt mir noch mehr in die Tüte. Die Welt verändernde,  alles aus den Angeln hebende, einzig große Liebe!
Bin ich ein Narr,  wenn ich daran glaube? Schimpf mich Närrin.
Ich habe viel zu geben...Doch einseitig kann ich nicht! Ich brauche ebenso viel! Vielleicht noch mehr. Wenn du jetzt schon zweifelst,  lauf weg! Weit weg!
Denn am Ende bin ich auch nur ein Mädchen das vor dir steht und dich bittet es zu lieben.

MM

Samstag, 11. Juni 2016

Bevor ich mit meinen kleinen Geschichten aus der Vergangenheit einen Sprung in die nächste Stadt mache, muss ein Jemand tatsächlich noch Erwähnung finden.

Ich war 14 und wechselte vom Gymnasium auf die Gesamtschule.  Eigentlich war das gar keine schlechte Idee bezüglich eines neuen Images und neuen Bekanntschaften und möglicherweise würde ich ja so etwas finden wie Freunde.  Blöd war nur, dass da jemand schon vor mir die Schule gewechselt hatte und zwar genau in die Klasse in die ich auch kommen sollte. Und diese Eine hatte schon alle möglichen Storys und Geschichten ausgepackt,  noch bevor ich überhaupt einen Tag da war. Schlechtes Timing?  Mieses Karma?  Keine Ahnung, aber auf jeden Fall gab es eines für mich vorerst nicht, neue Freunde.

Irgendwie versuchte ich mich anzupassen.  Aber wie immer blieb es eher ein Versuch.  Und ziemlich schnell, nachdem ich feststellte, dass das hier alles schon wieder nichts wird, sah ich dich. Du warst riesig,  aber mal abgesehen davon warst du einfach eine Erscheinung!  Meine Erscheinung!  Und du hattest genau die richtige Prise Andersartigkeit die ich gesucht hatte. Endlich jemand der so normal war wie ich.  Ich hatte irgendwie versucht an deinen besten Freund ranzukommen.  So ganz bekomme ich die Geschichte wie wir uns dann eigentlich kennenlernten nicht mehr zusammen.  Viel wichtiger ist jedoch, dass es so war.
Und noch viel besser war, du zeigtest mir eine ganz neue Welt. Die Welt voll von gestürzten Kreuzen,  weißen Kontaktlinsen, schwarzen Mänteln, depressiver Gothik-mukke...Und du sagtest mir: in einer Welt voller Wahnwitz ist es ok, wenn man anders ist.
Ich gewöhnte mir ab das Wort: "Gott"  in den Mund zu nehmen. Ich fing an zu rauchen..Davidoff...Die roten...  (du rauchtest sie ja auch)
Wir redeten über krasse scheiße... Planten aberwitzige Dinge...Meist am Wall,  an der Trauerweide.
Und dann fing der Terror an, zu Hause.  Meine Familie merkte das ich mich immer mehr in etwas entwickelte, was Ihnen nicht gefällt.  Kontrolle,  Verbote, Tribunale, etc.... Je mehr Verbot, desto mehr wollte ich zu dir. Wir telefonierten die Nächte durch...Es war alles schnell und intensiv.  Die Kirche,  der Haubentaucher,  die Weide, im Regen in der Telefonzelle.... Du warst immernoch verliebt in deine Ex. Wie hab ich es gehasst.  Eigentlich solltest du mein erster sein. Ich war so wahnsinnig in dich vernarrt.  Gut, und widerrum ebenso krank.
Ich glaube dir war das klar. Du hast es nie ausgenutzt.  Warum eigentlich?

Und dann kam dieser Tag.  Wir schwänzten Schule..gingen zu mir. Da war dieses Messer..
Nunja
Und dann kam mein Vater unverhofft früher von einer Dienstreise wieder.
Und auf einmal war alles anders.
Meine Angst,  meine Panik... Ich schnappte mir mein Jugenweihegeld und haute ab. Telefonierte... Eine Nacht im Keller....definitiv nicht die schlimmste Nacht meines Lebens, aber auch nicht die tollste.  Nächsten Tag Angst vor den Bullen,  weiter verstecken.
Und dann sagtest du ich muss zurück.  Gerade du... Und ich dachte es wäre klar warum ich da weg musste.  Du riefst meine Eltern an...Sie kamen mich holen...

Und es wurde nie wieder wie es war.

Die Telefonzelle gibt's schon lange  nicht mehr, schwarze Sachen trage ich nur noch zum arbeiten... Aber als ich sah, dass die Weide gefällt wurde, wurde ich wieder das traurige Mädchen von damals und weinte um die Zeit mit dir, die ich tief im Herzen trage...

Der T. Pt II

Mittwoch, 8. Juni 2016

Heute wird sich das erste Mal quasi ein Gastautor zu Wort melden. Auf meinen letzten Eintrag zur Vergangenheit bekam ich eine Antwort,  die ich gerne hier veröffentlichten möchte.  Einmal der Vollständigkeit halber und, weil sie einfach so schön war, dass ich sie euch nicht vorenthalten möchte.
Und ich danke dir für diese ehrlichen, schönen,  traurigen,  nachdenklichen und großartigen Worte.

Der T.:

"Es war eine schöne Zeit. Es war eine anstrengende Zeit – es war leider nie unsere Zeit.

Kennengelernt hatten wir uns vor vielen Jahren im LT-Club. Schon da wusste ich: Du bist anders. Ich konnte – und kann bis heute – nicht sagen, wie man das genau beschreiben kann. Wir trafen uns – hatten eine unglaublich intensive Zeit miteinander. Zum Anfang war es pure Lust – aber unser Timing hat absolut nie gestimmt. Dafür war die Freundschaft intensiv wie ich es niemals zuvor erlebt habe. Zwischendurch hat es immer wieder zwischen uns gefunkt, eine Spannung zwischen uns war immer greifbar – doch wir waren zu jung, zu naiv und ich vielleicht auch zu schüchtern. Trotzdem habe ich es genossen, dich kennen gelernt zu haben. Unsere Pseudogespräche a la Dawsons Creek mit den Begleitumständen zaubern mir bis heute ein Lächeln ins Gesicht. Manchmal hab ich monatelang nichts von dir gehört. Und wenn, dann handelte es sich oft um „langhaarige Typen“ die schnell in dein Leben traten und ebenso schnell verschwanden. Dafür gab es nächtelange Gespräche oder auch einfach nur stundenlanges schweigen, im Auto am Stadthafen. Das gehört bis heute zu den schönsten Erinnerungen an unsere Zeit. Wir schrieben in der Tat unsere eigene Dawson Geschichte – viel bedeutender und melodramatischer als die TV Geschichte. Aber he, das ist ja auch unser Leben. Irgendwann dann ist es passiert. Leider! Endlich!! Es gab bei uns niemals eine gerade Linie und das ist auch gut so. Ich bin Dankbar für die Zeit mit dir, freu mich, dass wir uns die Leichtigkeit erhalten haben, auch wenn du jetzt hunderte Kilometer weg bist. Du gehörst zu den wenigen Menschen in meinem Leben, die ihren Platz gefunden haben, egal wie viel Zeit vergeht – du wirst immer ein Teil bleiben. Ein schöner Teil."

Haltet die Welt an, es fehlt ein Stück.

Mittwoch, 1. Juni 2016

Heute Abend lag vor dem Hauseingang meines Wohnhauses ein kleiner,  selbst gepflückter Strauß mit Blumen. Oh mein Gott,  wie sehr ich mir gewünscht hab er sei für mich.... Das sind die Momente in denen ich erkennen muss, dass mein Geist manchmal schwächer ist als es mir lieb ist. Die Momente in denen ein kleines Wort,  ein Blick oder gar ein Händedruck reicht und es ist wieder wie früher.  Dieses Gefühl von Einsamkeit.  Der Druck. Dir Traurigkeit.  Wenn mir klar wird, ich will immer zuviel und bekomme zu wenig. Ich erwarte zuviel und es passiert nichts. Wenn ich mir selbst nicht reiche und der Drang meines Herzens nach dem Stück das die Lücke schließt so groß und Laut wird,  dass ich es nicht mehr ignorieren kann.
Dann denke ich wieder zuviel nach. Über das was war, und das was ist. Über die Angst nochmal wen zu verlieren,  keine Kapazität mehr zu haben für Verlust.  Den Plan vor allen anderen zu gehen,  bevor ich mich auch nur einmal der Angst stellen muss. Doch die Hoffnung....Die blöde, bescheuerte Hoffnung.  Sie treibt mich immer wieder in die Arme von irgendwem.  Um wieder nichts zu bekommen.  Doch sie stirbt bekanntlich zuletzt.... Oder ich?!