Tagebuch

Freitag, 16. März 2018

Da ich seit einiger Zeit weiß,  dass es weiter hilft über Dinge zu sprechen,  ich aber aktuell niemanden mit diesem Thema belasten will,  schreibe ich es einfach in die Welt.

Mobbingtagebuch:

Kindergarten:
In meiner Gruppe waren wir nur deei Mädchen. Die anderen beiden,  Jenny und Fanny,  haben mich die meiste Zeit ausgeschlossen. Die Jungs waren da zum Glück wenig von beeindruckt. Doch irgendwann,  ich weiß nicht mehr wodurch das ausgelöst wurde,  kam die gesamte Gruppe auf dem Hof zu mir,  band mich am Hals mit einem Schal am Zaun fest und ließ mich dort hängen. Ich bekam Atemnot und je mehr ich mich versuchte zu befreien,  desto mehr hing ich in dem Schal. Irgendwann schaffte ich es,  mich zu befreien.

Grundschule :
Da ich das einzige Mädchen in der Zeit war,  was sehr früh entwickelt war,  wurde ich gehänselt für meine Körperbehaarung und meine Brüste.
Zum  Glück hatte ich hier eine tolle Klassenlehrerin,  die eingegriffen hat.

Gymnasium :
Meine beste Freundin aus der Grundschule, Nancy,  war in der selben Klasse gelandet,  hatte sich aber schnell neue Freundinnen gesucht. Mit diesen fing sie an,  über mich zu lästern. Sie schickanierten mich fast jeden Tag,  ob verbal oder durch öffnen meines BHs im Unterricht. Im Speisesaal haben sie mich einmal mit Orangensaft übergossen und Rührei über mir verteilt. 
Gleichzeitig bekam ich durch einen Klassenkameraden den Spitznamen Hängebauchschwein verpasst.
Während dieser Zeit zogen wir um aufs Land. Nach der Schule musste ich  dann mit einem Bus 40 Minuten nach Hause fahren. Hier wurden  zwei Schüler aus einer höheren Klasse schnell auf mich aufmerksam und nutzen die Busfahrten um mich zu schickanieren. Sie verpassten mir den Spitznamen Skispringernase und ließen sich fast täglich darüber aus,  wie schief und hässlich meine Nase wäre und wie hässlich ich im Allgemeinen wäre.
Gott sei dank wechselte Nancy irgendwann die Schule und wir zogen nach einem Jahr wieder in die Stadt zurück.

Gesamtschule :
In der 8. Klasse wechselte ich die Schule. Die Ironie des Schicksals schlug so richtig zu. Wer saß in meiner neuen Klasse????  Nancy!!!  Und sie hatte die komplette Klasse schon geimpft,  wer da kommen sollte. Ich war ein kompletter Außenseiter. Da fing ich an mich auch optisch abzugrenzen. Ich schloß mich älteren Schülern an,  allesamt anders. Grufties,  Satanisten,  Punks... Freaks jeglicher Art.
Meine Spitznamen waren Dolly Buster oder funny Dreier...  Ein Klassenkamerad zündete mir mitten im Klassenzimmer einmal die Haare an. Die Lehrer hat das überhaupt nicht interessiert. Auch versuchte er immer wieder mir auf den Hintern zu hauen.
Ich ging nach der 10. Klasse,  obwohl ich den besten Notenschnitt hatte und locker hätte das Abitur machen können. Aber ich wollte einfach nur weg.

Ausbildung beim Rechtsanwalt  :
Hier bekam alles eine ganz andere Qualität. Wurde ich nicht mehr von gleichaltrigen in der Schule angegriffen sondern von älteren Arbeitskollegen. Besonders meine Vorgesetzte im Büro,  wenn sie mich brauchte war sie zuckersüß. Ansonsten war sie hinterhältig und ließ mich oft ins offene Messer laufen. Einmal war ihr mein Mülleimer zu voll und sie verteilte den gesamten Inhalt über meinem Rechner und der Tastatur.
Ich wechselte noch während der Ausbildung die Kanzlei.
Hätte ich gewusst,  dass es noch schlimmer werden kann,  ich glaube ich hätte alles abgebrochen...
Ich kam zu einem Ehepaar,  und war neben einer anderen Auszubildenden die einzige Angestellte. Die Frau hasste mich fast vom ersten Tag  an. Ihr Mann mochte mich... Vielleicht war dass das Problem. Sie bewarf mich mit Akten,  schrie mich an,  ignorierte mich vor Mandanten,  und fand immer wieder neue Wege mich zu quälen.

To be continued......